Häkeldeckchen XXL

Veröffentlicht in: Häkeln | 4

Irgendwann fanden mal zwei Konen Zpagetti-Garn zu mir. Das ist wie Alte-TShirts-Spiralig-Zu-Fäden-Schneiden für Faule. Ich erinner mich dunkel an staubig riechende Objekte in den 70er Jahren, als wir aus Stoffstreifen gehäkelt haben. Zpagetti ist jedenfalls mehr ein Garn als fusselige Streifen und nun standen die zwei Konen da.
(Das, wofür ich sie eigentlich gedacht hatte, hab ich dann in Merinogarn gestrickt…)
Aufräumen heißt ja auch immer, angefangene Projekte erledigen – wobei „erledigen“ jede gewünschte Doppelbedeutung haben darf!

Nun ist ein schicker runder Teppich deutlich leichter aufzuräumen oder zu dekorieren als zwei unhandlich dicke, kiloschwere Garnrollen in xxl-Format. Also nahm ich meine 12er Häkelnadel, einige lustige Häkelstunden, das Modell Mandala-Rug, und TaDah!

mand4Durchmesser ca. 90 cm

In Form gedämpft ist die Häkelei übrigens nicht. Stecknadeln hätten eh nicht gereicht. Da hätten Zeltheringe hergemusst.

Am Rand musste ich dann noch einzweimal aufribbeln und improvisieren und einzwei Reihen weglassen, sonst hätte das Garn knapp nicht gereicht. Wäre ich da losgezogen die dritte Kone zu kaufen, hätte ich gleich wieder so ein fast volles Ungetüm in meinem Garnfundus gehabt! Und da hätte sich ja die Katze in den Schwanz gebissen, wie man so sagt. Obwohl erfahrungsgemäß Katzen viel lieber in Teppiche beißen.

Lass irgendwo einen Zettel fallen, und eine Katze sitzt drauf.

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Lass einen Badteppich liegen, und der Kater freut sich nen Keks, weil er was zu raufen hat.

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Schnuckelchen.

Fortsetzung mit Flickwerk

Veröffentlicht in: Häkeln | 1

Irgendwann letztes Jahr bekam ich meinen Harlekin ausgehändigt mit den Worten KeineAhnungWieDasPassierenKonnte. Außerstande irgendetwas anderes zu tun, konnte ich ihn nur noch mit schockstarrem Kaninchenblick in der ToDoKiste verschwinden lassen. Deshalb:

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Ich traute mich kaum, daran zu rühren. Mochte die Laufmasche nicht auffordern, noch weiter zu rennen. Und so geriet die Häkeldecke fast in Vergessenheit, bis ich sie gestern vorholte und den nötigen Kick bekam, sie zu flicken. Erstmal mussten die losen Schlaufen mit einem Hilfsfaden gesichert werden, dann brauchte ich nur noch knobelig austüfteln, wie der Faden wieder einzuhäkeln war, verknoten und fertig. Auch nicht schwieriger als Sudoko zu lösen, in 3D sozusagen.

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Spuren der Zeit sind doch ganz charmant.
Und so trägt auch der Harlekin seine Narbe mit Würde.

 

Endlich kann der Harlekin wieder bekuschelt werden! Das Flickwerk dauerte wahrscheinlich weniger Minuten als Tage verstrichen, in denen die Decke weggepackt war.

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Und diesen Traum von Matrjoschka hat mir meine liebe Freundin Annette gehäkelt, gefilzt, verziert und geschenkt. Unglaublich! 1000 Dank dafür, und dass ich beim Auspacken von Kreativkisten den o.g. Kick gekam, den Faden wieder aufzunehmen!

Socken ohne, und ein Pullover

Veröffentlicht in: Kleidung, Stricken | 1

Da ich immer noch nicht Socken auswendig stricken kann, dachte ich mir: Wer braucht schon die Socken-Fersen und Socken-Spitzen?! Weniger ist mehr: Es gibt doch so schöne „Yogasocken“. In einem Sockenbuch fand ich die passende Anleitung, und Silk Garden Socks Garn in kuscheligen Farben hat das Stricken zu einem Vergnügen gemacht, sie sind ein Augenschmaus und tragen sich prima als Wärmsocken (statt Puschen) über anderen Socken. Das geniale ist, dass sie für mich alltagstauglich sind, und wie! Die Löcher in den Socken hat man doch eh zuerst an den Strumpffersen oder an den Zehen – da kann man diese Teile doch gleich weglassen.

Tagelang rannte ich in diesen zauberhaften Strümpfen herum. Und wenn ich sie beim kleinen Hüpfer nach draußen auf die Terrasse auf den rauhen Steinen schonen will – voilá! – dann laufe ich einfach auf Zehenspitzen!

Apropos Sparstrumpf: Solches Modell ist ein Sparstrumpf ganz besonderer Art. Als Sparstrumpf für fröhlich durchlaufende Golddublonen ist er die wahr gewordene Großzügigkeit.
Ergibt zusammen mit Spendierhosen das perfekte Outfit.

Socken ohne Ferse und ohne Spitze.
Socken ohne. Soweit so gut.

Zur Untermalung hätte ich jetzt gerne ein paar Fotos. Ich hätte sie echt gern gezeigt (und bei Gelegenheit auch gerne wieder angezogen). Leider ist dieses Paar Socken nicht zum Fototermin erschienen. Ihr müsst sie euch vorstellen. Sie sind einfach und gründlich weg. Haben sich auf die Socken aus dem Staub gemacht. Schadeschadeschade.

Also Socken ganz ohne. Ohne Bild und ich ohne Socken.


Zum Glück bleibt mir noch der Ausblick auf einen neuen Pullover. „Raglan Sleeved Henley“ aus „Knits Men Want“, gestrickt mit Rowan Wool Cotton.

pullover2Wofür eine Maschenprobe doch gut ist!

Er wird von oben nach unten gestrickt, und nach den Raglanzunahmen und Ärmelausschnitten bin ich jetzt beim glatt und rund gestrickten Rumpfteil. Rechte Maschen ohne Zahl. Strick strick strick, ich muss nur darauf achten, die Maschen vor lauter Entspanntheit nicht zu locker zu machen. Masche um Masche, nur ab und zu taucht der Reihenanfangsmarker auf, kommt und geht wie eine Boje zwischen blauen Wellen.

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Und so ruder ruder ruder ich mit meinen zwei kleinen Hölzchen über den endlosen, nacht- und nebelblauen Ozean. Wunderbar…

Ringe von Herzen

Veröffentlicht in: Kleidung, Stricken | 6

Im Englischen heißen sie „heart felt rings“ von tinyowlknits. Es sind schwupps gestrickte und gefilzte Fingerringe, schlicht oder mit einem kleinen Herzen aufgestickt. Sie sind wie kleine Pralinen. Wenn man so dabei ist, kriegt man fast nicht genug von den Köstlichkeiten. Meine Ringe sind alle in einem Ministrickfilzrausch entstanden, und dann hatte ich erstmal genug.

Mit jedem Ringlein fallen einem ja auch immer neue Verzierungen ein. Perlen zusätzlich, andere Ministickereien, bis hin zum windschiefen Hexenhaus mit Dach. Seht selbst…

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Alabama Chanin Stulpen

Veröffentlicht in: Kleidung, Nähen | 3

Handnähereien gibt es aller Arten. Man kann nicht nur lieseln, Knöpfe annähen und sonstiges, sondern auch – so habe ich gehört- Gardinen von Hand säumen. (Kleiner Scherz – ich bin absolut und mehr und mehr bezaubert von handgenähten Nähten, aber davon später mehr…) Alabama Chanin hat mich vom ersten Moment an, als ich es entdeckte, fasziniert. Das ist wieder eine andere Art von Handnäherei – Trikotstoff von Hand zusammengenäht für wundervolle Kleidungsstücke. So wie diese Tunika, die ich schon 100 x getragen und gewaschen habe, und der man das auch durchaus ansieht, aber es ist so ein Lieblingsstück!

Jedenfalls reizte mich schon länger das recht übersichtliche Schnittmuster aus einem der Alabama Chanin Bücher für Stulpen. Man kann sie einlagig, zweilagig, schlicht oder üppig verziert nähen. Was für eine brillante Gelegenheit, die Näherei für eine liebe Januar-Geburtstags-Freundin auszuprobieren! Der türkise Stoff ist ökologisch gefertigter Baumwolljersey, der orange Stoff war mal ein Kleid. Aber das war es dann letztes Jahr schon nicht mehr, als ich dringend ein Stück für ein T-Shirt herausschneiden musste (oh, das Shirt hab ich ja auch noch nicht in mein OnlineNähAlbum gestellt!). Und so ergänzt das Orange das Türkis aufs schönste, wie ich finde.

Kaum waren sie da, schon waren sie weg, verpackt und verschickt und das ist genau das, was ich wollte!
Jetzt muss ich mir nur noch selber dringend ein paar Stulpen nähen…

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drei Mützen

Veröffentlicht in: Häkeln, Stricken | 2

Neujahr, Winter, und warme Ohren – Mützen kann man nie genug haben.

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Eine weitere Boshi, über die sich eine junge Lady im Freundeskreis freut. Die Mütze ist aus dem Garn „Boston Sun“ gehäkelt, das auch im milden Winter überraschend angenehm zu tragen ist. Es hat keinen Wollanteil, deshalb kratzt sie nicht, und hält mit 50% Baumwolle und 50% Acrylic (Hu!) erstaunlich warm.

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Dieses farbenfrohe Modell hab ich im November verschenkt.

Und irgendwann, vor MoNaTen, saß ich mal in einem Zug und neben mir eine nette Dame mit einem Strickmagazin. Natürlich hatten wir viel zu plaudern! Ich beäugte das interessant aussehende Strickheft und merkte mir den Titel, fragte mich, wie um Himmels Willen ich das in unserm kleinen Städtchen bekommen könnte, und man kann ja nicht ständig mailordern… Aber was soll ich sagen: Bei artig hausfraulichem Tun, einkaufend im Supermarkt vor Ort, sprang mir das Magazin vom Zeitschriftenregal entgegen! Diese Art von Mütze war das Titelmodell (ravelrylink), und ich strickte sie gleich nach, allerdings in einem dünneren Garn, größerer Maschenzahl und anderem Ergebnis.

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Es ist Noro-Aya, eines der beiden Garne, die ich für die Hexiedecke verwendet habe. Danke nochmal für all die lieben Kommentare! Ich nutze die Gelegenheit, einzwei Fragen zur Häkeldecke zu beantworten:

Wie schwer? Sie hat ein kompakt nettes Eigengewicht, ist aber nicht heftig schwer. Oder wie Töchterchen meinte, mit dem Finger durchs Muster bohrend: „Die Decke ist ganz schön warm, trotz der ganzen Löcher!“

Plan? Nee, planlos wie immer… In die Mitte ein auffälliges Häkelsechseck, dann einige rundum, die irgendwie mehr oder weniger rot/rötliche Mitten haben, und dann weiter aus dem Bauch heraus entschieden. Klappt immer…

Diese Mütze jedenfalls ist langelange vor der Decke fertig geworden, hat mir aber gezeigt, wie sehr das Garn nachgibt. Soll heißen, inzwischen trägt keiner mehr die Mütze, weil sie so groß geworden ist, dass sie geschmeidig über Ohren und Augen rutscht. Deshalb spekulier ich jetzt darauf, dass die bislang mittelgroße Schmusedecke groß und größer wird, je mehr sie benutzt wird – kann also nicht mehr lange dauern, bis sie Kingsize hat!

Happy New Year
♥ 2014 ♥

hexie-granny-love

Veröffentlicht in: Häkeln | 19

Manchmal schreibt es sich wie von selbst. Tintenschnörkel fließen aufs Papier, man kommt gar nicht so schnell hinterher. Dann wieder knüllt man Blatt um Blatt zusammen, Ball für Ball, Papierknödel nach rechts, Papierknödel nach links, Papierknödel nach hinten. Kein Ansatz gelingt.

Zum Glück ist es mit Grannys häkeln ganz anders. Man häkelt einen, wie hübsch! Den nächsten, wie schön! Und noch einen, perfekt!

Aber die Wortschnipsel hier, die stammen von Papierknödeln.

Silk-Garden-Light-Noro-Yarn und Aya-Noro-Yarn sind sooo schön. Und recht wertvoll. Alles auf einmal zu kaufen ist nicht ganz so gut für das sparsame Gewissen, also habe ich Knäul für Knäul in Angeboten gesammelt. Aber was daraus machen?
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Was ich schon immer mal häkeln wollte, sind Sechsecken. Grannys sind ja sowieso liebenswert und immer eine Freude im Häkelkorb. Also mal Sechsecken. Farbverlauf in Grannys wirkt ganz von alleine. Trotzdem habe ich die sechs Runden der Sechsecken (6 Runden? 6 Ecken? runde Ecken?) in zwei mal drei aufgeteilt, d.h. nach drei Runden ein anderes Knäul gewählt. Mal ist es offensichtlich, mal nicht.
[knüll]

Wieder einmal ein Projekt, bei dem das Fädenvernähen genauso lange gedauert hat wie das Häkeln an sich.
[knüll]

Vor unserem Sommerurlaub stand die wichtigste Frage: In meinen Koffer packe ich… welche Häkelei? Zum Glück war dieses Nebenbei-Hexies-Häkeln schon seit einer Weile im Korb und verdiente es, weitergemacht zu werden. Häkeln mit Alpenblick – grandios…
[knüll]

Irgendwann am Anfang, die Häkelnadel tanzte fröhlich, fragte ich mich, wie ich die Sechsecken anordnen würde. Als Rechteck? Oder vielleicht sternenförmig? (Von diesem Gedanken bin ich noch nicht ab, irgendwann häkel/stricke ich eine sternenförmige Kuscheldecke!) Es wurden mehr und mehr Hexies, einen Teil hatte ich schon mit grau-rosa Garn verbunden, da wollte ich sie rautenförmig anordnen. Sah aber garnicht aus…
[knüll-knüll-knüll]

… und irgendwann fügte sich dann alles wie von selbst: Ein Teil Hexies war schon zusammengehäkelt, ein Teil lose im Korb, und wie von Zauberhand passten Anzahl und Anordnung zusammen. Rund sollte sie sein, die Decke! (Mit einer leichten Tendenz zum Sechseckigen).

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Happy, happy End: Die „Täler“ um die Sechseckfläche füllte ich beim rund-und-rund-und-rundherum-häkeln mit höheren Maschen als die glatten Kanten. Stäbchen, halbe Stäbchen, feste Maschen… So wurden die tieferen Lücken geschlossen, die Kanten wurden immer glatter. Es war schon fast eine Decke!

Dann die Frage nach der Randlösung, und das ist der Clou: Die Herausforderung war, mit einem Farbverlaufsgarn einen Rand im Farbverlauf zu häkeln. Zehn Reihen rundherum ergeben aber eine gut durchmischte Farbfläche, keinen Verlauf. Also tat ich was ich am liebsten tue (u.a.) und tüftelte eine Lösung aus. Und da war sie, dass es zum Jubeln war! Ich häkelte eine kleine Reihe Luftmaschen vom Rand hoch, kehrte mit Grannyclustern zur Fläche zurück, drehte um, häkelte Grannycluster nach oben und zurück, eine Masche in den Sechseckenrand gefasst, wieder nach oben etc, während die Farbe sich geschmeidig und wunderschön wandelt und wechselt.

Ich mag diese Decke sooo!
LVE
Und besonders die Rüsche.
Sie hätte einen richtig guten Text verdient…

Elfenschühchen

Veröffentlicht in: Stricken | 6

„Elfin Slippers“ ist ein Muster von cozythings. Über Elfen schreibt sie:

„Im Winter sind ihre winzigen Lederstiefel nicht warm genug, also stricken ihre Mütter kleine Schuhe, die wärmend sind und wahrhaft festlich aussehen, und wenn ein Elf Glück hat und eine Stelle in Santas Team für die Große Show bekommt, dann will er einfach glänzend aussehen. Natürlich ist Santa am Weihnachtsabend schwer in Eile, und manchmal, wenn es zu schnell den Schornstein wieder rauf geht, bleibt ein Schuh zurück, den ein kleines Mädchen mit Brille, im kuscheligen Nachthemd, am nächsten Morgen finden könnte, wo er vielsagend vor dem Kamin liegt.
Beweis der Magie von Weihnachten.“
[so ungefähr schreib sie das – übersetzt von mir]

Ich nahm das Muster und rannte davon, sozusagen: Ich strich für mich sofort das Vierfarbmuster und strickte glatt, strickte keine seidige Textur sondern großlöchrig und filzte es dann, und ergänzte Fransen und Glanzpunkte.

Die kleinen Schühchen, von Spitze bis Franse ca. 11 cm klein, sind zauberhaft. Sie sind wie gemacht für Elfenfüßchen.

Ich werde welchen hinlegen, am 24.12., vor den Kamin, damit sie ein barfüßiger Elf finden und mitnehmen kann und wieder warme Zehen hat. Weihnachtsmagie.

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elfs3…even if this one, above, looks like something you meet deep, deep down the ocean…

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heute: Backtag

Veröffentlicht in: Farbteilchen | 1

backen

In einer kleinen Backpause spring ich nur schnell mal rein (mit Kuchenwolke rundum und Holzlöffel im Dutt), um zu sagen, dass – tadaa – Britta von meiner Glücksfee ausgelost wurde und bald bunte Flickenpost bekommt…
Wie passend zu den wunderschönen Lieseleien auf ihrem blog!
xo xo xo