Mein Häkelmaßband wurde so nett kommentiert, also erzähl ich doch gerne mal, wie ich es gehäkelt habe. Maßbänder zu bekleiden ist sowieso sehr empfehlenswert, es gibt ja die schönsten Modelle, wenn man einmal danach stöbert, benäht, befilzt, beklebt, bestrickt, bestickt, als Kuh, Katze oder Eule verkleidet…
Alles, was man braucht, ist also ein Maßband in der praktischen Aufrollschnappschatulle. Meine sind ausnahmslos Werbegeschenke, aber es gibt sie bestimmt überall, im Nähwarenladen oder einfach schon in deinem Nähkästchen.
Dann braucht man Häkelkram. Das, was sowieso da ist, also buntes Garn und passende Nadel. Mein Maßband ist mit Merinowolle bekleidet, da hat es immer warme ZEHN.
Man häkelt zwei runde Häkelmotive, jeweils so groß wie die Maßbanddose. (Auf dem Foto oben täuscht es, das Motiv wäre schon zu groß für die Dose! Aber es lag zufällig so da rum…) Man hört also nach der passenden Runde auf, oder fügt nach Bedarf noch eine weitere Runde hinzu.
Entweder häkelt man aus einem Luftmaschenring rundum drauflos, oder man sucht sich eine Anleitung für ein rundes Häkelmotiv. Die beiden für Vorder- und Rückseite, die ich verwendet habe, sind aus dem Häkelbuch „Crochet Motifs – Beyond the Square“ von Edie Eckman. (Kann ich hier nicht als Anleitung preisgeben wegen des Copyrights.) Es geht aber jedes Motiv, das in der Runde gehäkelt wird. Man kann in Anleitungsbüchern und -heften stöbern, im Internet, bei der Freundin…
Die beiden Häkelkreise werden dann links auf links zusammengelegt und rundherum zusammengehäkelt. Hier ist es die grüne Häkelkante, die abwechselnd die obere und die untere Seite aufgreift und verbindet. Alternativ kann man auch einfach mit Nadel, Häkelgarn und Überwendlingsstich arbeiten.
Wo sich das Maßband aus der Dose rausringeln möchte, lässt man einen Durchschlupf.
Mein umhäkeltes Maßband hat noch einen kleinen albernen, wattierten Häkelmini am Anfang. Das klappte so gut, weil vor der Null-cm-Markierung noch eine Öse war, die leider nicht alle Maßbänder haben.
Und das ist schon alles. So einfach ist das! Viel Spaß beim Häkeln!
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Und da wir gerade von Maßbändern sprechen: Ein Maßband, locker umgeworfen, so dass die Enden rechts und links herunterbaumeln wie eine bunte, offene Kette, ist doch der Inbegriff der Schneiderei! Das fand ich schon immer toll, schon als ich noch klein war und unter Mamas Nähtisch hockte.
Inzwischen hab ich ein umhäkeltes Maßband, das man sich schlecht umlegen kann ohne dass die Dose gleich auf den Boden knallt, und ein extralanges, dosenloses 3 m Maßband, was auf dem Boden schlottert (Okay, ich bin größer als einsfünzig, aber entweder hängt rechts ein Meter und die anderen zwei links) oder man rollt im Sitzen mit den Rollen vom Arbeitsstuhl drüber, und das Umhängen ist auch sonst ganz unpraktisch.
Scheint so, als ob ich dringend ein nostalgisches 1,50 m Band ohne Dose bräuchte, damit es mit der Schneiderei noch beschwingter klappt! Passend dazu eine Briefmarke …
… von einem lieben „echten“ Brief, dessen romantische Opernballkleidmarke ja ganz nach meinem Geschmack ist. So hat mich also das Thema „Maßband“ geschmeidig zum Thema „Kleid schneidern“ und damit zum „Briefe schreiben“ gebracht, denn:
Leute, wenn Ihr wem was Gutes tun wollt, schreibt einen Brief! Wenn die Novembernebel so schön hochsteigen, ab und zu die Sonne golden durchbricht, Kerzen und Kuschelkram so gut tun, ist die Gelegenheit für schönes Papier und schöne Worte. Das wärmt, garantiert!
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