long time no see – den Faden wieder aufgenommen!

Veröffentlicht in: Kleidung, Nähen | 2

Neulich konnte ich eine pädagogisch wertvolle Beobachtung machen:

Während Mutter gechillt auf der Holztreppe lümmelte, machte die Zwölfjährige vor ihr im Flur Späße mit einem Baumwollbeutel. Nach diversen unverblümten Kommentaren zum Aufdruck und dem Versuch von Sport mit den Beutelbändern (die prompt in den Nähten krachten) wurde der Beutel zum Hut, aber auch das nur ganz kurz, denn so, auf den Kopf gestellt, rieselten diverse Sachen raus.

„Oh kuck mal, ein Popcorn“, sagte Mama, „das war unser Picknickbeutel im Urlaub“, und sonnte sich in süßen Erinnerungen – bis sich dann doch die Hausfrau in ihr meldete, mit einem „Ach, schieb das Popcorn doch mal unter die Bank“.

Die im anschließenden Lachanfall unausgesprochene Message von Mutter an Tochter: So leicht kann Haushaltsführung sein. Keiner tritt auf klebriges Popcorn und trägt es unterm Strumpf durchs Haus, sondern eines der drei Haustiere würde garantiert bald genüsslich knuspernd unter der Flurbank sitzen und das einsame Popcorn entsorgen.

Was für eine Sternstunde der Vorbildfunktion!

 

Kein Wunder, dass ich nicht mehr zum Schreiben komme, wo ich so mit dem echten Leben beschäftigt bin. Und mit Nähen:

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alabama chanin Tied Wrap in einer schlichten Variante mit Schmuckkante, genäht aus Baumwolltrikot. Das Teilchen ist eigentlich nur ein Rechteck mit Bändern und wird um die Schultern getragen, hinten geknotet, wärmend, schmückend, schlicht und schön. Ist auch tragbar in jeder anderen Variante, die einem so einfällt.

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Für eine liebe Freundin zum Geburtstag.

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ganz schön viele Maschen

Veröffentlicht in: Farbteilchen, Kleidung, Stricken | 4

morning1Fil Royal von Atelier Zitron.

morning4Maschenprobe mit viereinhalber Nadel (tschacka, passt!)

Stricken wäre nochmal doppelt so schön, wenn da nicht die Sache mit dem Maschenaufnehmen wäre. Aus irgendeinem schrägen Grund mag ich es nicht. Wahrscheinlich hab ich einfach die falsche Technik. Aber das macht ja nichts, weil man ja normalerweise bloß so um die 36 bis 120 Maschen aufnimmt. Außer, man plant mal eben Modell „Married By Morning“ von drops für ein leichtes Sommerprojekt auf die Nadeln zu nehmen. Für diesen Hauch von einer Jacke werden die Maschen für beide Seitenteile plus Rückenteil zusammen aufgenommen. Und nicht nur das – denn da unten eine Rüsche sitzt, vervielfältigt sich die Zahl der Anfangsmaschen nochmal (damit sie dann innerhalb der ersten 10 oder so Reihen wieder abgenommen werden und sich tüchtig rüschen können).

 morning2Zur Abwechslung hab ich mich mal für Graublau statt für puderrosa Rüschen entschieden.

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Geschätzt drei Tage hab ich gebraucht, um die 993 Maschen aufzunehmen.
Da hab ich nochmal Glück gehabt.
Es hätten auch 1.000 sein können.

 

Wandelstern

Vorweg kurz das Kleingedruckte: Bei der Anleitung zum Wandelstern, zu finden im Buch Zauberhafte Lieseleien, hat sich ein (zum Glück relativ harmloser) Fehlerkobold eingeschlichen: Der Stern wird aus der im Buch „Drache D2“ genannten Schablone genäht, wie vorne in der Übersicht richtig angegeben ist. Weiter hinten im Text heißt es dann D1 (der Kobold kichert), aber man braucht wirklich nur 20 x die Form D2. So. Das war das. Ich weiß, Ihr seid sowieso findig und kriegt das hin.

twinkle3 Unser Wandelstern schwebt unter einem Dachfenster und dreht seine Runden. Ist er einmal nicht an seinem Platz (er wandelt wohl wirklich gerne dann und wann ein wenig herum, der Stern), fehlt mir sein Funkeln und sanftes Drehen richtig. Momentan ist er aber glücklicherweise da.

twinkle2Auf diesem Entstehungsfoto ist eine Kuriosität, und ich könnte euch jetzt danach suchen und raten lassen. Aber wahrscheinlich wird dann zu Recht alles mögliche genannt, dabei wollte ich doch nur auf eine einzige Sache hinaus:

Die Perlenfädelnadel! Das hab ich mir so schön gedacht, wie ich den Faden einfädeln, doppeln, unten verknoten und nach und nach die Perlen aufnehmen kann. Klappte super, bis rauf zur obersten Perle. Und dann stand ich da, mit einem wunderschön gefädelten Schnürchen und einer bis in alle Ewigkeit eingefädelten Nadel am oberen Ende (es sei denn, man kann diese eine Nadel entbehren und hat einen findigen Mann mit kräftiger Zange zur Seite…)

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Der Stern ist erfreulich zu nähen, zu schmücken und anzusehen. Ich mag es, wenn die Einzelteile jeder Seite unterschiedlich sind, und die ganzen Seiten im Farbkontrast zueinander stehen.

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Dieser Stern kam kürzlich hinzu. Sein Kontrast ist Orange und Lila.

wandelstern4  wandelstern2Beim Perlenfädeln gibt es übrigens einen Trick, wenn man nicht jedesmal eine gute Nadel zerknacken möchte: Das Perlgarn wird wie gehabt gedoppelt, aber am oberen Ende ergänzt man einen Hilfsfaden, z.B. Quiltgarn. Den Hilfsfaden legt man oben in die „Schlaufe“ des Perlgarns, so dass die beiden Fäden wie Kettenglieder ineinander liegen. Die beiden Enden des Quiltgarns fädelt man zusammen in eine Nadel, nimmt damit die Perlen auf, lässt diese über den Hilfsfaden auf das gedoppelte Perlgarn rutschen – und alles ist gut!

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Dieser Stern funkelt jetzt bei einer lieben Freundin.
Möge er Glück und bunte Sonnenstrahlen bringen.

Stapel

Veröffentlicht in: Bücher, Lieseln | 11

Sie sind da! Die ersten knusperfrischen Zauberhafte-Lieseleien-Bücher! Stapelweise! In Liesels Ecke ab sofort erhältlich, im Buch- und Patchworkhandel spätestens ab Ostern.

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Außerdem stapeln sich hier Blümchen aus Dresdner-Teller-Schablonen. Ohne mich lange mit Plänen aufzuhalten, fand ich mich schon eifrig mit Restekiste und Stoffschere und Blütenblätter ausschneidend. Die kleinen Kränzchen appliziere ich auf Quadrate, die ihrerseits auch gepatcht oder verziert sein können.

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In die Mitte nähe ich Yoyos und tüddel mit Perlen und Kleinigkeiten.

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Diese zwei Seiten beim Stöffchenpuzzeln sind wundervoll: Einerseits, hat man Teilchen geschnitten und vorbereitet, kann man sie mit abschweifenden Gedanken nähen und zusammenbringen und die Finger tun ihr Werk – andererseits schwelgt man in Farbzusammenstellungen und Gestaltung, kombiniert und arrangiert. Stoffstückchen fliegen wie ein Schwarm aufgescheuchter Hühner links und rechts und setzen sich schließlich zum perfekten Blümchen zusammen.

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Da brauchts dann nur wieder die entspannte Phase mit Nadel und Faden in der Hand, um die Teilchen zusammenzusticheln. Und wenn das langweilig wird, hurra, dann kann man ja wieder wirbeln und kombinieren und arrangieren.

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Und irgendwo zwischendrin sind die verzierenden Feinarbeiten, die i-Tüpfelchen, falls der Sinn danach steht.

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Diese Blümchen sammel ich jetzt erstmal. Irgendwann finden sie ihren Platz in einem verwunschenen Garten in einem quadratischen Quilt. Ein schöner Auftakt zur Gartensaison, während draußen die echten Blümelein fein sauber geregnet werden.